Krankengymnastik wird eingeteilt in
– passives Bewegen
(Behandler macht alles, Hund macht nichts)
Schmerzt ein Gelenk, versucht der Hund es möglichst wenig bis gar nicht zu bewegen, um dem Schmerz zu entgehen. Wird ein Gelenk über längere Zeit nicht oder wenig bewegt, kommt es zu einer Mangelernährung und Zerstörung des Knorpelgewebe, Muskulatur verkürzt sich, das Gelenk wird immer unbeweglicher und schmerzhafter. Durch das passive Bewegen durch den Physiotherapeuten, bei dem der Hund die schmerzende Muskulatur nicht selber aktivieren muss, wird die Versorgung des Knorpels mit Gelenkflüssigkeit angeregt, die Muskulatur vorsichtig gedehnt, normale Bewegungsmuster wieder erlernt. Schmerzen werden gelindert, die Gelenkbeweglichkeit erhalten oder wiedererlangt und bestenfalls verbessert.
Anwendungsgebiete: alte, immobile Hunde, Schonhaltungen nach Verletzungen und Operationen, degen. Gelenkerkrankungen und Arthrosen
– aktives Bewegen
(Hund macht alles, Behandler macht (fast) nichts
Alle aktiven Bewegungen dienen dem Muskelerhalt und -aufbau, dem Beüben der einzelnen Bewegungsabläufe und der Mobilisation. Hierzu zählen alle Bewegungen vor allem Laufen in verschiedenen Geschwindigkeiten an der Leine, neben dem Fahrrad, auf dem Laufband. Geradeaus, bergan oder -ab, Slalom, in unebenem Gelände, auf der Wiese, auf Kies, über Hindernisse, Treppen steigen, Cavaletti, Sprungarbeit…
Weitere Möglichkeiten des schonenden Bewegungtrainings, das ich aber noch nicht anbieten kann, wären schwimmen und laufen auf dem Unterwasserlaufband.
– stabilisierende Übungen
(Hund und Behandler sind gleichermaßen aktiv)
Ziel ist ein schonender Muskelerhalt und -aufbau ohne eine Gelenkbewegung, die Schulung von Gleichgewicht und Koordination, das Belasten aller vier Gliedmaßen.